TCH reagiert auf Trainer-Kritik mit beherztem Auftritt @ NWZ

Standardformation zeigt beim vierten Saisonturnier in 1. Bundesliga zwei starke Durchgänge

preview33_wogBraunschweig – Ein großes Lob ging natürlich an seine Standardformation, aber ein wenig durfte sich TCH-Trainer Holger Jäckel nach dem vierten Saisonturnier der 1. Bundesliga auch selbst auf die Schulter klopfen. Die harsche Kritik, mit der er nach der schwachen Vorstellung vor zwei Wochen in Göttingen seine Mannschaft wachrütteln wollte, hatte die richtige Wirkung entfaltet.

„Alles ist so gekommen, wie ich es wollte“, sagte Jäckel, dessen Team nun mit zwei beherzten Auftritten dem Dauerrivalen aus Nürnberg im Kampf um Platz vier wieder dichter auf die Pelle rückte. Eine Wertungsrichterin aus Hessen stufte den TCH sogar vor den Bayern ein. Zum zweiten Mal in dieser Saison nahmen die Oldenburger dem Kontrahenten zumindest eine Vier ab.

Nach dem Turnier in Göttingen, wo sein Team nach einer ganz schwachen Vorrunde froh sein durfte, das Große Finale der besten fünf Mannschaften erreicht zu haben, hatte Jäckel in der NWZ Klartext geredet („noch nie so geschämt“, „Katastrophen-Auftritt“). „Es gab viele Reaktionen auf meine Worte – aus dem Team wie aus dem Umfeld“, erzählte Jäckel und lobte seine Formation für den Auftritt in Braunschweig: „Ich erwarte von Leistungssportlern, dass sie soviel Ehrgeiz haben, sich selbst am Schopf aus dem Schlamassel zu ziehen. Das haben sie nun eindrucksvoll gemacht – toll.“

Während die Oldenburger zwei konzentrierte Vorstellungen ablieferten und bis zum Saisonfinale am 5. März in Nürnberg noch schwerpunktmäßig an der syn­chro­nen Ausführung der Choreographie zum Thema „Spirit of Enya“ feilen wollen, leistete sich jetzt der TSC Schwarz-Gold Göttingen im Großen Finale eine unsaubere Vorstellung. Das Team, das zuletzt in heimischer Arena den Braunschweiger TSC vom zweiten Platz hinter dem 1. TC Ludwigsburg verdrängt hatte, musste sich diesmal wieder mit Rang drei zufrieden geben. „Das waren ein paar Kleinigkeiten zu viel“, sagte Jäckel zum Auftritt des TSC, der diesmal nicht in Feierlaune geriet. Ganz anders der TCH. „Wir sind als Team zusammengewachsen“, freute sich Jäckel.

(22.02.15 @ nwzonline.de; Foto: Oliver Bruns)