So langsam rückt der kalendarische Sommer näher, während die Temperaturen der letzten Wochen unlängst das zweite saisonale Viertel einläuteten. Auch auf den Tanzflächen wurde es heiß und die ein oder andere junge Knospe des TCH vermochte in der Zwischenzeit zu erblühen. Die Tastatur stand derweil etwas vereinsamt auf dem Schreibtisch. Der ein oder andere Facebook-Ticker sendete stattdessen manch Ergebnis durchaus auch mal live aus dem Tretboot vom Zwischenahner Meer.
Es wird also mal wieder Zeit für einen kleinen Überblick des Turnierfrühlings mit einigen Impressionen sowie einem kurzen Ausblick, für welche Ziele manches Paar den Sommer über zu schwitzen plant.
Nach dem Blauen Band der Spree im April riss der hiesige Kommunikationskanal etwas ab. Nicht so die Meldungen unserer Paare, die fleißig durch das Bundesland und darüber hinaus reisten, um Punkte und Platzierungen einzuheimsen.
Direkt nach den guten Ergebnissen aus Berlin machten sich Oliver und Ilka schon eine Woche später (23.04.) auf, nach den Walddörfer Pokalen (SEN I + II D Standard) in Hamburg zu greifen. Für Vorbereitungen und neue Trainingsimpulse war keine Zeit, die Berliner Euphorie musste als Optimismusfaktor also ausreichen, mit Erfolg. Mit dem Ziel “Aufstieg in Oldenburg” vor Augen sollten fehlende Punkte und Platzierungen her, ein Finale im leicht dezimierten Teilnehmerfeld war folglich Pflicht. Die klare Zielsetzung und ein selbstbewusste Auftreten sorgten direkt für einen Start nach Maß: Platz 1 in allen Tänzen, Sieg in der SEN II D. Im Folgeturnier der SEN II C, für welches man sich somit qualifiziert hatte, konnte bei 12 Paaren ebenfalls ein respektabler geteilter 8./9. Platz erzielt werden: Anschlussplatz. Die Finalteilnahme verpasste man lt. eigener Aussage wahrscheinlich aufgrund des weniger ausgereiften Slow Fox’. Angefeuert vom Publikum, vermochten Oliver und Ilka auch in der SEN I D – trotz eines fatalen Sturzes auf den Hinterkopf – zu überzeugen und konnten sich mit Platz 3 auf dem Treppchen aus Hamburg verabschieden.
Der Aufstieg sollte also wie geplant Anfang Mai vor heimischer Kulisse in Oldenburg und Delmenhorst stattfinden. Exzellent vorbereitet, wurde das Paar jedoch von der Konkurrenz ausgebremst, indem das Starterfeld für einen Turnierstart leider nicht ausreichte und das Turnier der Klasse folglich kurzfristig abgesagt werden musste. Die fehlenden Punkte und Platzierungen mussten also an anderer Stelle her.
Ersatzweise langte das Paar dann in Norderstedt ordentlich hin: Bei immerhin sieben startenden Paaren in der SEN II D wieder mit mittlerweile gewohntem Ergebnis – Sieg! Und auch in der Ehrenrunde der SEN II C konnte man sich mit einem 3. Platz bei sechs Paaren unten auf dem Treppchen einordnen. Somit konnten sich die Beiden mit strahlenden Gesichtern von den Sommerpokalen verabschieden, während der Rest der Paare parallel bei höchst sommerlichen Temperaturen auf der Landesmeisterschaft in Braunschweig schwitzte.
Ein hoffentlich letztes Turnier musste her, auf dem das Paar seine Reife für die SEN C unter Beweis stellen konnte. Gute zwei Wochen Geduld mussten Oliver und Ilka dafür aufbringen und meldeten sich nebst anderen TCH-Paaren für den Start bei den Hannoverschen Tanzsporttagen (kurz: “HaTaTa”) am 10.06.17. Brenzlich wurde die Situation dann vor Ort: Das Teilnehmerfeld war nur stark eingeschränkt angereist und bestand aus lediglich drei Paaren, die auch allesamt die Vorrunde überstanden und in das Finale einziehen durften. Ein Treppchenplatz war somit zwar nicht mehr zu verhindern, hätte aber keinen sportlichen Wert gehabt, denn zum Aufstieg fehlten exakt zwei Punkte – es musste der Sieg sein! Am Ende konnte man zwei Tänze für sich entscheiden und hatte damit tatsächlich den erneuten Sieg in der Tasche – AUFSTIEG! Mit dem Turniersieg im Gepäck durfte man sich sogleich auch in der SEN II C präsentieren, wobei unter 12 Paaren der Anschlussplatz 8 heraussprang, nachdem Oliver und Ilka in der Vorrunde noch zu einem kleinen Lokalderby auf das Paar Thomas und Heike Schenkel vom Oldenburger TTC – den späteren Tagessieger – trafen.
Wieder zurück im Mai, wollten auch Julian Lührs und Ynke Poelman ihre guten Leistungen zum Start bestätigen. In einem gut bestückten Teilnehmerfeld der Hauptgruppe D ging es an beiden Tagen des Hunte-Delme-Pokals ans Eingemachte, nachdem die beiden aus gesundheitlichen Gründen im Vorfeld ganze drei Wochen lang aussetzen mussten. Dennoch wollte man sich das Turnier vor der eigenen Haustür nicht nehmen lassen und wurde dafür belohnt: Nach holprigem Start inkl. Ausrutscher in Delmenhorst und einem eher negativen Gefühl reichte die Wertung für das Finale, in welchem man einen guten fünften Platz erzielte.
Folglich konnte das Duo die Rückreise nach Oldenburg mit gestärktem Selbstbewusstsein antreten. Der Boden vor Ort vermittelte ebenso ein besseres Gefühl bei Ynke und so gelang die wohlmöglich entscheidende kleine Steigerung, sodass mit dem 4. Platz auch hier ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis heraussprang. Step by step, ein Motto des TCH, ging es dann am Sonntagmorgen weiter. Nachdem man die guten Ergebnisse vom Vortag nächtens offenbar in neue Energie transformieren konnte, schaffte man nun endlich den Griff nach Bronze. Das Wertungsgericht verteilte trotz starker Konkurrenz zur Überraschung des Paares sogar die ein oder andere 1 und 2. Um den zweitägigen Marathon abzuschließen, nahmen Julian und Ynke nun auch noch das letzte Turnier in Delmenhorst mit. Körperlich nach der stark eingeschränkten Vorbereitung am Limit angekommen, sollte auch hier noch ein toller fünfter Platz folgen, sodass die Kombination das Turnierwochenende höchst zufrieden abschließen konnte.
Im Anschluss sollte zunächst die zuvor verhinderte Vorbereitung nachgeholt werden, bevor es am 27.05. auf die Landesmeisterschaften ging. Unter insgesamt 15 Paaren musste sich das Paar auf dem großen Turnier behaupten und zeigte dabei stabile Leistungen, überstand Vor- und Zwischenrunde mühelos. Analog zu Oliver und Ilka gab es dann am Ende strahlende Gesichter für das insgesamt noch unerfahrene Paar: Mit Platz 5 konnten die Zwei, unterstützt vom eigenen Publikum, guten Gewissens die Heimreise antreten.
Das Folgeturnier sollten dann die bereits genannten “HaTaTa” in der Braunschweiger Nachbarschaft Hannover sein. Am Samstag standen Julian und Ynke bereit, gegen 17 Uhr ihre Prüfung als eines von ebenfalls 17 Paaren zu absolvieren. Als erstes stand jedoch eine einstündige Verspätung der Hauptgruppe und damit einige Wartezeit an. Ihren Leistungszenit erreichten beide in der Folge auch erst im Finale: Nach leichten Problem beim Start konnte sich das Paar über die Zwischenrunde bis ins Finale steigern und erreichte erneut einen tollen 4. Platz.
Mit den guten Ergebnissen beendet die Kombination vorerst ihre Turnierreise und geht nun in die Detailarbeit ihrer Tanzfolgen, um zu einem späteren Zeitpunkt mit optimierten Abläufen die Treppchenplätze anzugreifen.
Auf das Wiedererblühen des Paares Pinn/Soeken warten die vereinsinternen Fans derweil noch gespannt. Nach überwiegend berufsbedingt fast einjähriger Turnierauszeit haben sich Jannes und Wiebke wieder reingearbeitet und beim Lokalderby, dem Hunte-Delme-Pokal, ihren Neustart in der HGR C vollziehen können. Nach guten Ergebnissen im Vorjahr konnte noch der Aufstieg aus der HGR D geschafft werden, welcher in Norderstedt (14.05.16, 3./12) gelang. Ohne gesteigerte Erwartungen aufgrund der langen Auszeit war man mit den ersten Ergebnissen am Ende des Tages aber nicht gänzlich unzufrieden: Am Samstag (06.05.) beendete man das Turnier in Delmenhorst in der Vorrunde als 12. von vierzehn Paaren, im Anschluss in Oldenburg konnten die Beiden einen geteilten 9.-11. Platz bei 12 angetretenen Paaren erzielen – ebenfalls Vorrundenaus. Leider änderte sich dies auch am Sonntag nicht (8./9 und 9./11), sodass lediglich drei von vier “Derbysiegen” gegen das ehemalige TCH-Paar Dudek/Ott (jetzt TTC Oldenburg) zu Buche standen. Die Trainingseinheiten liefen laut Wiebke deutlich besser, die dort guten Leistungen konnten jedoch nicht auf die Tanzfläche mitgenommen werden. Am Ende steht kein echtes Erfolgserlebenis, für den Wiedereinstieg aber auch kein Ergebnis zum Vergessen und eine erste Standortbestimmung für die kommenden Turniere.
Als Folgeturnier wurde dann die Landesmeisterschaft in Braunschweig gewählt. Nebst sengender Hitze im Dachgeschoss der Braunschweiger Tanz-Institution schmolz Jannes und Wiebke dann leider auch das Material dahin. Mit einem leichten Schuhschaden während des Slow Fox musste das Paar erneut bereits in der Vorrunde kapitulieren. Knappes Fazit:
Erneuter Rücksprung in den Hunte-Delme-Pokal – Erwartungsgemäß waren neben Jannes/Wiebke sowie Julian/Ynke auch unsere Senkrechtstarter Mirko Müller und Carolin Reinck beim Heimturnier gemeldet. Am Samstag in Delmenhorst noch ausgesetzt, marschierte das Paar in Oldenburg mit einer starken Leistung durch die D-Klasse und konnte mit einigen wenigen Einsen bereits an der Tabellenspitze schnuppern – Platz 2! Auch am zweiten Turniertag konnte sich die Kombination in Delmenhorst einen dann nach Wertung noch deutlicheren Zweikampf an der Spitze liefern, mit erneutem Nachsehen. Der große Coup gelang jedoch in Oldenburg: In der Schlacht der ehemaligen Oldenburger Formationstänzer (Ynke, Carolin sowie Harm Stumpenhausen vom TSC Blau-Gold Nienburg) gelang dem Paar ein weitgehend ungefährdeter Sieg in der HGR D. Damit jedoch nicht genug: Beim anschließenden Ehrenstart in der HGR C ging es erneut in einen Wettkampf aktiver und ehemaliger TCH-Tänzer. Mit dabei erneut Harm, der mit dem 4. Platz unmittelbar zuvor den Aufstieg in die HGR C klarmachte sowie Jannes und Wiebke wie auch Corinna und Jan. Für alle endete der Start zwar in bereits in der Vorrunde, jedoch konnten Carolin und Mirko die Genannten nicht nur schlagen, sondern zog auch noch mit einem weiteren Paar gleich, sodass die HGR C mit einem guten geteilten 7.-8. Platz endete. Eine grandiose Leistung.
Nach dem klasse Ergebnis ging es für die Kombination erst einmal wieder in die Vorbereitung, auch für den nahenden Aufstieg in die HGR C. Das nächste Turnier der Wahl sollten dann wie bei einigen anderen TCH-Paaren ebenfalls die HaTaTa sein. Besagte Vorbereitung geriet unmittelbar im Vorfeld allerdings ins Stocken: “Wir haben uns eine Woche, praktisch bis zur Anreise nach Hannover, nicht gesehen. So sieht optimale Vorbereitung sicher nicht aus”, kommentierte Carolin im Nachhinein. Um zumindest vor dem Turnierstart etwas warmzuwerden, reiste das Paar frühzeitig an, um sich ausführlicher eintanzen zu können.
Von leichter Unsicherheit ob des eigenen Leistungsstands getragen, ging es dann bei neun angetretenen Paaren erfolgreich durch die Vorrunde und in das Finale. “Damit war unsere Mission bereits erfüllt, denn uns fehlten zu dem Zeitpunkt noch zwei Platzierungen für das Ziel Aufstieg.” Die halbe Miete war damit also sicher. Der somit fehlende Leistungsdruck sollte sich im Finale dann auch auszahlen. Die gelassene Vorstellung kam bei den Wertungsrichtern positiv rüber: Mit der Mehrheit der Einsen und nur einem Wertungsausrutscher in allen drei Tänzen ging das Paar als klarer Sieger der HGR D hervor. Abermals in der Ehrenrunde bei der HGR C dabei, reichte es im Anschluss zwar nicht mehr für das Finale, allerdings konnten auch hier noch zwei weitere Paare geschlagen werden, sodass man als 9. bei elf angetretenen Paaren einen erneut hocherfreulichen Turniertag abschließen konnte. Im Juli soll nun die letzte Platzierung eingeheimst und der Aufstieg perfektgemacht werden.
Die Runde schließt mit unserem derzeit klassenhöchsten Paar um Jörn und Sita in der HGR (II) B. Der Rücksprung gen Anfang Mai lohnt sich hier leider nicht: Team Ruhe musste den geplanten Start beim Heimturnier kurzfristig krankheitsbedingt von der Liste streichen. Gut auskuriert ging es dann erst am 27.05. auf die Landesmeisterschaft in Braunschweig. Bei starker Konkurrenz in der HGR B und fast ungesunden Temperaturen konnte sich das Paar leider nicht entscheidend durchsetzen, sodass am Ende des Tages ein 17. Platz unter 19 Paaren zu Buche stand, 14 davon schafften es derweil in die Zwischenrunde. “Trotz der Hitze war es ein schönes herausforderndes Turnier”, so Jörn.
Am 03.06. ging es für Jörn und Sita zu den Norderstedter Tanzsporttagen in die HGR I B. Die HGR II B fiel aufgrund mangelnder Teilnehmerzahl leider aus. Nach einer Vorrunde mit sieben Paaren schaffte man noch den Finaleinzug. Damit und mit dem 5. Platz auf der Urkunde verabschiedete sich das Paar alles in allem auf die Sonnenseite an diesem wettertechnisch sehr wechselhaften Samstag.
Alles in allem können der Verein und seine Paare auf ein positives erstes Halbjahr zurückblicken. Die Paare setzen sich für die zweite Hälfte mehrheitlich das generelle Ziel der stetigen Steigerung. Während sich Jannes und Wiebke nun peu à peu wieder in die HGR C zurückarbeiten wollen, schrauben Carolin und Mirko am letzten Quäntchen, um gemeinsam mit ihnen um Punkte und Platzierungen zu streiten. Julian und Ynke arbeiten weiter daran, sich auf den Treppchenplätzen der HGR D zu etablieren und starten ebenfalls mit den ersten Vorbereitungen für die HGR C, um auch den dazustoßenden Slow Fox erfolgreich bestreiten zu können. Team Ruhe zieht derweil einsam seine Kreise in der HGR B, in welcher es primär noch an Platzierungen mangelt, die in den kommenden Monaten folgen sollen.
Tänzer und Vorstand blicken unter dem Strich also gemeinsam auf einen erfolgreichen Start in das Jahr 2017, welches ganz im Fokus der Einzelsparte steht.