Am vergangenen Wochenende ist der TCH mit drei Paaren in Berlin angereist, um sich beim Blauen Band der Spree zu präsentieren und erneut wichtige Punkte und Platzierungen in den Startklassen unserer Paare einzuheimsen. Vertreten waren dabei Jörn und Sita Ruhe (HGR B Std) sowie die Premierenraketen Oliver Bruns und Ilka Schulz (SEN I + II D Standard) sowie Mirko Müller und Carolin Reinck (HGR D), welche zuletzt in Glinde mit sehr guten Leistungen in ihren Klassen durchgestartet sind.
Im Vergleich zur grandiosen Premiere bei den Michel-Pokalen, die ein vergleichsweise deutlich kleineres Starterfeld vorweisen, kam die Kombination Müller/Reinck nur mit Mühe in das Turnier. Der sehr frühe Turnierbeginn (9 Uhr) fordert vor allem die stylingambitionierten Damen heraus und animiert zu starken Leistungen, um dem Aufstieg schnell näherzukommen – höhere Klassen starten später.
Diese waren dem Paar am Karfreitag jedoch leider nicht vergönnt. Im Vorfeld arbeiteten Mirko und Carolin an diversen Baustellen, wodurch unter dem Strich die gerade in den tieferen Startklassen so wichtige Routine ein Stück weit auf der Strecke blieb. “Durch die ständigen Anpassungen zwischen dem Neuen und Alten blieb das Gefühl der guten Vorbereitung aus. Dadurch fehlten eventuell ein Paar Prozent auf der Fläche”, so Mirko. Auch die aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen langen Wartezeiten zwischen den Tänzen erschwerte die Bedingungen, sodass sich das Paar immer wieder warmmachen und eintanzen musste: Zwölf aus insgesamt 64 Paaren durften sich auf der damit “gut gefüllten” Fläche gleichzeitig und in lediglich 90 Sekunden pro Durchgang gegeneinander beweisen.
Gleichzeitig gab es an den Plätzen auf dem Treppchen an beiden Tagen nichts zu rütteln, die mit identischen Paaren aus dem insgesamt sehr jungen und starken Starterfeld besetzt waren. Dieses verhinderte auch eine Teilnahme an den Finalrunden und somit mögliche Platzierungen. Am Freitag ertanzte sich das Paar mit einem geteilten 22./23. Platz (64 Paare) und einem geteilten 32./33. Platz (63 Paare) am Samstag jeweils Plätze im (oberen) Mittelfeld. Trotz der Verschlechterung gegenüber dem Vortag zeigte sich die Kombination mit den maximal möglichen 40 Punkten (summiert) insgesamt zufrieden, “obwohl es natürlich schade ist, wenn man statt selbst zu tanzen, verfrüht doch zuschauen muss”.
Besser und damit erneut sehr gut lief es für unser ebenfalls noch sehr frisches Seniorenpaar um Oliver und Ilka, die an beiden Tagen in den Klassen SEN I + II D Standard antraten und ihre gemischten Gefühle, die nach Berlin mitbrachten, Lügen straften.
Ausgegebenes Ziel sollte die Zwischenrunde sein: “Da wir davon ausgingen, dass zu diesem Turnier in Berlin in erster Linie die stärkeren Paare aus der gesamten Bundesrepublik kommen würden, war das die einzig realistische Zielsetzung”, berichtet Oliver. Jedoch merkte das Paar nach einem ordentlichen zwölften (SEN I D / 27 Paare) und sechsten Platz (SEN II D / 20 Paare) bereits am Freitag, “dass hier für uns mehr drin war, zumal der erste Tag nach einem schlechten Start doch noch mit recht angezogener Handbremse verlief.”
Getrieben durch den zunehmenden Beifall der Zuschauer drehte das Paar trotz leichter Vortagsverletzung Olivers am Samstag auf. Nach noch verhaltenem Start in den Tag, welcher mit Rang neun in der oberen Tabellenhälfte der SEN I D endete (20 Paare), ertanzte sich das Paar am Abend in der SEN II D einen tollen dritten Platz und damit eine Platzierung auf dem Treppchen (13 Paare).
Bei weiterhin gutem Verlauf hat das Paar eventuell schon beim Hunte-Delme-Pokal vor der eigenen Haustür die Chance, den Aufstieg in die SEN C bereits nach zweieinhalb Monaten zu perfektionieren.
Durchwachsen hingegen lief es für das derzeit höchstklassige Paar im TCH. Team Ruhe musste am Freitag bereits frühzeitig die Segel streichen und verabschiedete sich bereits in der Vorrunde der Hauptgruppe B (Geteilter 50.-52. Platz / 63 Paare). Jörn: “Leider war es sehr schwierig für uns, sich am Freitag durchzuboxen. Es bot sich auch aufgrund der vielzähligen Konkurrenzpaare kaum die Möglichkeit für die nötige Präsentation.” Auch Mirko stützte diesen Eindruck, der von diversen Staus auf der besonders für höherklassige Folgen knapp bemessenen Fläche berichtete.
Besser lief es im deutlich überschaubareren Starterfeld der Hauptgruppe II B am Samstagmorgen. Unter 25 Paaren konnten sich Jörn und Sita bis in das Semifinale vortanzen. Eine Leistungssteigerung konnte das Paar in dieser Runde zwar nicht mehr erreichen, erzielte am Ende damit jedoch einen guten geteilten 11.-12. Platz.
Platz zum Atmen gab es am Nachmittag wiederum keinen mehr. Wie schon am Vortag füllte sich die Fläche in der Hauptgruppe I B bei insgesamt 70 angetretenen und zwölf Paaren pro Durchgang erneut massiv. Wieder gelang es dem Paar nicht, sich gegen das große Teilnehmerfeld durchzusetzen und beendete das Turnier schon in der Vorrunde mit dem 60. Rang. Zufrieden konnte die Kombination mit dem russischen Roulette des Großturniers nicht sein, verbuchte jedoch immerhin 33 Punkte an diesem Wochenende für das langfristige Aufstiegsziel.
Während Oliver und Ilka bereits an diesem Wochenende bei den Walddörfer Pokalen in Hamburg (31. Norddeutsches Seniorenwochenende – Turnier in Heiligenhafen fiel leider aus) nach weiteren Punkten und Platzierungen strebt, geht es für die übrigen Paare, so auch Julian Lührs/Ynke Poelman sowie Jannes Pinn/Wiebke Soeken, die zum Aufgebot dazustoßen, in die Vorbereitung für den Hunte-Delme-Pokal vor der eigenen Haustür, der Anfang Mai stattfindet.
Wir bedanken uns wie gewohnt herzlich bei allen aktiven Paaren für die weite Reise nach Berlin und die guten Ergebnisse. Einen besonderen Glückwunsch richten wir dabei an Oliver und Ilka für Bronze!