Standardformation des TCH patzt beim dritten Saisonturnier in Göttingen
Ein kleiner Sturz sorgte in der Vorrunde für eine große Kettenreaktion. Trotz des schwachen Durchgangs wurde der TCH erneut Fünfter.
Göttingen – Mit einem blauen Auge ist die Standardformation des TCH beim dritten Saisonturnier in der 1. Bundesliga in Göttingen davongekommen. Die Oldenburger zeigten in der Vorrunde eine ganz schwache Vorstellung, erreichten aber dennoch das Große Finale und wurden am Ende wie gewohnt Fünfter.
„Es gibt so Momente im Trainerleben, da wünscht man sich, dass sich unter dem Stuhl eine Luke öffnet und man einfach verschwindet“, zeigte sich Coach Holger Jäckel erschüttert vom ersten Auftritt, bei dem der Sturz einer Tänzerin eine negative Kettenreaktion in Gang setzte.
„Der Sturz allein ist nicht so schlimm, sie hat sich schnell aufgerappelt – doch was dann folgte, geht einfach nicht“, meinte Jäckel mit Blick darauf, dass insbesondere der Partner der Gestürzten völlig von der Rolle war. „Ein Dutzend Bildfehler“, stöhnte der Trainer und sah das ganze Team „irgendwie völlig übersteuert. Ich mache das jetzt 18 Jahre, habe mich aber noch nie so geschämt wie bei diesem Durchgang.“
Obwohl Jäckel einen „Rüffel“ in Form des Verbannens ins Kleine Finale aus pädagogischer Hinsicht durchaus begrüßt hätte, wurde die Mannschaft von den sieben Wertungsrichtern besser als die Rivalen Rot-Weiß-Club Giessen, Rot-Weiß Klub Kassel und TSG Terpsichore/Friedberg eingestuft.
Der gute Eindruck vom Heimturnier vor zwei Wochen, bei dem der TCH dem Dauerrivalen Rot-Gold Casino Nürnberg am Ende eine der sieben Vieren weggeschnappt hatte, war aber ausradiert.
Er sei nach dem „Katastrophen-Auftritt“ in der Kabine ausgerastet und habe versucht, seine Mannschaft „in einem halbstündigen Monolog“ auf Kurs zu bringen. „Um Platz vier angreifen zu können, müssen zwei sehr gute Runden her“, erklärte Jäckel: „Mit nur einem guten und einem miserablen Auftritt geht’s nicht – das ist ungenügend.“
Wie ein Positionswechsel gelingen kann, machte der TSC Schwarz-Gold Göttingen in der mit 2000 Zuschauern gefüllten Heimarena vor. Die Gastgeber verdrängten den Braunschweiger TSC von Platz zwei hinter dem souveränen Ligaprimus aus Ludwigsburg. „Zwei grandiose, super-exakte Durchgänge – die Angriffslust wurde belohnt“, meinte Jäckel. Er durfte sich immerhin mit Star-Choreographin Ariane Schießler freuen, die beim TSC wie beim TCH zum Trainerteam gehört, nachdem ihm sein Team keine Freude bereitet hatte.